Neue Mitarbeitende über E-Recruiting und Direktansprachen gewinnen
Aktuell ist es für viele Unternehmen schwierig, gute Mitarbeitende am Markt zu finden. Ein imagestarkes Employer Branding, eine werteorientierte Unternehmenskultur sowie moderne und zeitgemässe Rahmenbedingungen helfen nicht nur, gutes Personal zu gewinnen, sondern vor allem auch, die guten Mitarbeitenden im Unternehmen zu halten. Aber oft sind es auch Kleinigkeiten im Rekrutierungsprozess, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Die Direktansprache über Social Media bietet eine interessante Möglichkeit, Talente anzusprechen. Dabei ist es unerlässlich, die Wahl der richtigen Sozialen Netzwerke zu treffen und die Ansprachen gezielt und vor allem möglichst persönlich vorzunehmen. Denn unpassende Jobangebote oder standardisierte Ansprachen betrachten Arbeitnehmende schnell als unprofessionell. Folglich reagieren sie gar nicht darauf oder fühlen sich dadurch sogar belästigt.
Wir haben es mit Menschen zu tun und die wollen nur persönlich und mit konkreten Informationen zum Stellenangebot angesprochen werden. Meldet sich ein*e potentielle*r Kandidat*in nach einer Kontaktaufnahme auf eine hinterlassene Nachricht nicht, sollten Sie es bei der einmaligen Ansprache belassen. Wer mehrfach nachfragt, hinterlässt den Eindruck der Verzweiflung und bewegt sich gleichzeitig aus rechtlicher Sicht auf einem schmalen Grat.
Bekundet das angesprochene Talent aber Interesse am Angebot, dann ist es wichtig, die nächsten Schritte möglichst zeitnah festzulegen und umzusetzen. Es bestehen zahlreiche Möglichkeiten, den weiteren Rekrutierungsprozess digital zu durchlaufen, ohne diesen unpersönlich zu gestalten.
Fazit
Direktansprache beim Recruiting einzusetzen, bietet aktuell viele Chancen. Denn das «Post-and-Pray-Recruiting», also nur Stellen auszuschreiben und zu hoffen, dass sich Topkandidat*innen melden werden, hat ausgedient. Recruiter*innen müssen stets einen optimalen Mix zwischen Jobausschreibung und dem angemessenen Dialog mit Kandidat*innen finden. Ganz wichtig dabei ist, seinem Gegenüber nicht nur persönlich, sondern immer auch auf Augenhöhe zu begegnen. Die Zeiten, Arbeitnehmende als Bittsteller zu betrachten, sind definitiv vorbei.
Autor: Jan Schleuniger, Leiter Kaderrekrutierung und Assessment
Dieser Artikel wurde auch in den KMU News des Gewerbeverband Basel-Stadt in der Ausgabe 09/2022 als Ratgeber publiziert.